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Welche Risiken birgt die Finanztransaktionssteuer für den Deutschen Verbraucher


Frau Merkel hegt große Hoffnung, die Euro-Krise mit Hilfe einer Finanztransaktionssteuer zu lösen. Mit dieser "Kapitalverkehrssteuer" würde die Finanzwirtschaft aufgefordert werden, einen kleinen Beitrag zur finanziellen Bewältigung der Krise in Form einer Steuerabgabe zu leisten. Die Finanztransaktionssteuer besteuert, ähnlich wie eine Mehrwertsteuer, Finanztransaktionen an und außerhalb der Börse. Merkels jüngster Vorschlag sieht vor, dass in elf EU-Ländern der Aktienhandel mit 0,1 Prozent und der Handel mit Derivaten und Wertpapieren mit 0,01 Prozent besteuert werden sollten (ursprünglich 0,1 bis 0.5 %). Da muss man keinen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn haben, um festzustellen, dass dies doch sehr fair wäre, immerhin hat der Finanzsektor die Finanzkrise erheblich mitverschuldet. Nichtdestotrotz ist der Widerstand diesbezüglich groß. Europäische Staaten mit verhältnismäßig großem Finanzsektor wie Großbritannien protestieren. Aber auch von deutscher Seite keimt Kritik auf. Die FDP macht auf Risiken aufmerksam, welche auch den Verbraucher betreffen würden.

FDP-Fraktionschef Volker Wissing wies darauf hin, dass die vorgeschlagene Abgabe auch Kleinsparer belaste, denn es besteht die Gefahr, dass die Finanzunternehmen die Steuer an ihre Kunden und Anleger weitergeben, indem sie Ihre Angebote verteuern. Weiterhin bestünde das Risiko, dass betroffene Finanzunternehmen einfach in Finanztransaktionssteuerfreie Länder wie Großbritannien, Niederlande oder Luxemburg abwandern würden, da sich bisher nur elf Europäischen Staaten (u.a. Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien) an der Steuer beteiligen würden. Dies würde natürlich die Arbeitsmarktsituation im Finanzwesen verändern. Stellen würden gestrichen werden, und der einst so krisensichere Beruf in der Finanzbranche, wäre dann in Deutschland nicht mehr so sicher. Momentan werden auf den internationalen Stellenbörsen wie auf dem Jobportal Eurostaff noch die meisten Jobs im Finanzwesen für den deutschen Arbeitsmarkt gelistet, jedoch würde sich dies mit der neuen Steuer drastisch ändern. Eine Lösung des Problems wäre eine weltweite Finanzmarkttransaktionssteuer, welche jedoch auf einen noch größeren Widerstand treffen dürfte.

Artikel vom 27.03.2013