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Fondue: Mythos und Genuss - Was steckt dahinter?


An Weihnachten oder Silvester stellt sich in vielen deutschen Haushalten meist nur eine Frage: Fondue oder Raclette? Klar kann man zu diesen Festtagen auch etwas anderes Essen, aber während es Ente, Würstchen und Co auch sonst mal unter dem Jahr gibt, schafft es das Raclette oder das Fondue wenn dann nur zu dieser Zeit auf den Tisch. Der Grund liegt natürlich auf der Hand, beide Gerichte sind gesellige Gerichte für die man sich ruhig ein paar Stunden Zeit nimmt. Nicht unbedingt das Essen, sondern die Gespräche mit den Leuten am Tisch machen das gewisse Etwas beim Fondue und Raclette aus. Im nachfolgenden wollen wir uns einmal auf die Spur des Fondues machen und etwas mehr über die Hintergründe rund um das Gericht erfahren.

Der genaue Ursprung von Lebensmitteln, insbesondere aber von Gerichten ist meist gar nicht so klar, wie man es von anderen Dingen kennt. So ist das auch beim Fondue der Fall. Gleich zwei, wenn nicht so gar drei Nationen erheben für sich den Titel als Ursprungsland des Fondues zu sein. Ganz vorne mit dabei ist natürlich die Schweiz. Kein Wunder, ist das Fondue doch dort inzwischen Nationalgericht, da würde es doch ganz gut in die Geschichte passen, wenn dort auch das Gericht erfunden wurde. Dagegen wehren sich aber die Franzosen aus Savoyen, die hier den Ursprungsort des Fondues festmachen wollen. Und als wäre das nicht genug, kennt man auch im italienischen Piemont das Gericht nur zu gut. Wie dem auch sei, das wahre Ursprungsland lässt sich wohl nicht herausfinden. Insbesondere weil es auch Hinweise gibt, dass es das Gericht in ähnlicher Form schon gab, als Schweiz, Frankreich oder Italien in der heutigen Form noch gar nicht existierten.1

Der Begriff Fondue stammt laut dem Duden übrigens aus dem Französischen vom Wort fondre und bedeutet übersetzt "geschmolzen"2. Nimmt man diese Übersetzung sehr wörtlich, dann dürfte eigentlich nur das Käsefondue und das Schokoladenfondue so benannt werden. Beim Fleischfondue, das sich in das Brühfondue und das Fettfondue einteilen lässt, wird das Fleisch hingegen nicht wirklich geschmolzen, demnach ist hier auch der Begriff Fondue fehl am Platz. Wie das aber manchmal so der Fall ist, hat sich der Begriff Fondue für alle diese Arten im Sprachgebrauch festgesetzt.

Da wären wir auch schon beim nächsten Punkt. Fondue ist nicht Fondue. Das klassische Fondue ist eigentlich das Käsefondue, bei dem Käse im Fonduetopf geschmolzen wird und man diesen mit Brot oder ähnliches verspeist. Der Geschmack des Käsefondues hängt dabei maßgeblich vom verwendeten Käse ab, beliebte Käsesorten sind dabei Vacherin, Greyerzer, Appenzeller oder auch Emmentaler. Insbesondere haben sich hier durch auch eine Vielzahl an regionalen Varianten gebildet.
Als Land der "Fleischfresser" ist in Deutschland das Käsefondue aber nicht unumstritten. Denn mit dem Fleischfondue steht eine mächtige Alternative bereit, die den Deutschen fast noch besser schmeckt. Insbesondere ist man mit einem Fleischfondue auch etwas vielfältiger und trifft mehr Geschmäcker, da man bei dem was man in die Brühe oder das Fett tunkt völlig freie Wahl hat. Das danken einem z.B. kleinere Kinder, die vielleicht mit dem etwas strengen Geschmack des Käses weniger anfangen können, sich aber an klein geschnittenen Wiener Würstchen immer erfreuen werden. Denkbar ist mit einem Fett- oder Brühfondue auch ein komplett vegetarisches Fondue, man ersetzt einfach das Fleisch mit Gemüse, oder gleich mit Fisch und hat so ein Fischfondue. Wer nun noch den Fond statt mit Brühe mit Wein macht, der hat ganz schnell ein Weinfondue, was auch mal etwas ganz anderes ist. Für alle Süßen unter uns, nimmt man komplett Abstand von Wein, Fleisch, Fisch oder Käse und nimmt einfach mal Schokolade. Voila, schon hat man ein süße Schokoladenfondue, das mit frischem Obst einfach super lecker schmeckt und auch für den ein oder anderen romantischen Abend sorgen kann.Wie man sieht, ist also selbst dieses im Grunde sehr einfache Gericht extrem Wandlungsfähig und kann den ein oder anderen immer wieder überraschen und neu begeistern.

Dies ist nur ein kleiner, aber hoffentlich spannender Einblick zu den Hintergründen rund um das Fondue.

Quellen und Verweise








Artikel veröffentlicht am 15.10.2014